Musikalische Botschafter
Auf der Bühne die Roten Husaren, davor "The 56th District Pipe Band" aus Koblenz: So begann der Festabend zum 50-jährigen Jubiläum des Bad Emser Ensembles, das die Kurstadt seit einem halben Jahrhundert musikalisch bereichert.
Festredner würdigten bei der Feier die Verdienste des beliebten Bad Emser Ensembles - Vor allem um die Jugendarbeit macht sich der Verein verdient. Sie sind nicht nur seit einem halben Jahrhundert die musikalischen Botschafter der Stadt, sie kümmern sich auch in besonderer Weise um die Jugend, binden sie früh in das Vereinsleben ein. Das sind nur einige Verdienste der Roten Husaren, die am Wochenende ihr 50. Jubiläum feierten.
BAD EMS. Mit einem Paukenschlag begannen am Freitag die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Roten Husaren in der Verbandsgemeinde Bad Ems. Der Festsaal im Gasthaus "Alt Ems" war vollbesetzt, als Peter Henkel, seit 40 Jahren Mitglied und seit 26 Jahren an der Spitze des Vereins, die Gäste begrüßte. Unter ihnen waren auch etwa 60 Mitglieder des Musikvereins "Harmonie Cosne sur Loire" aus Frankreich, die mit den Bad Emsern seit Beginn der Städtepartnerschaft freundschaftlich verbunden sind.
Die Gastgeber eröffneten das Fest schwungvoll. Beim Einzug der "56th District Pipe Band" aus Koblenz vermischte sich das Spiel der Husaren mit dem Klang von Dudelsäcken. In nur zwei Proben hatten beide Formationen diesen überraschenden Auftritt vorbereitet. Ein echter Kracher, meinte der Moderator des Abends, Frank Ackermann, und das Publikum war der gleichen Meinung, wie der stürmische Beifall belegte.
Stadtbürgermeister Ottmar Canz erinnerte an viele Anlässe, die durch das Spiel der Roten Husaren bereichert worden seien: "Ihr seid die musikalischen Botschafter unserer Stadt." Er bedankte sich besonders für die aktive Jugendarbeit des Vereins und würdigte das Engagement Peter Henkels sowie des musikalischen Leiters, Martin Neydeck. Zur Unterstützung der Jugendarbeit stiftete Canz aus seiner Privatschatulle eine Trompete.
Bürgermeister Josef Oster und Landrat Günter Kern dankten dem Verein für vielfältige musikalische Unterstützung. Kern - selbst aktiver Musiker in seiner Heimatgemeinde - erinnerte daran, wie schwierig es sein kann, einem Instrument stets den richtigen Ton zu entlocken oder das in vielen Probestunden Gelernte im freien Spiel auf der Straße umzusetzen. Auch er hob hervor, wie sehr die Husaren sich bemühten, Jugendliche in den Verein einzubinden.
Damals, vor 50 Jahren, so erinnerte Gründungsmitglied Oskar Floeck in einer bebilderten Rückschau, seien die weißen Hosen der Husaren vor einem Auftritt noch mit Kreide behandelt worden - und die Stiefel wurden beim Marsch durch den Emsbach auf Dichtigkeit überprüft. Floeck hatte Bilder der Anfangsjahre, der ersten und späteren neuen Uniformen zusammengestellt, und einige langgediente oder ehemalige Husaren erkannten sich als Wagenbauer für den Blumenkorso, bei vielen Karnevalsveranstaltungen oder Festzügen wieder.
Der 50. Geburtstag der Husaren war ein buntes Fest. Zu den Gratulanten zählten beispielsweise die St. Martins-Chorknaben, die heuer wie die Husaren ihren 50. Geburtstag feiern. Das Ensemble überbrachte ein musikalisches Geschenk. Stargast Olaf King parodierte eine ganze Reihe von Showgrößen, darunter Louis Armstrong und Udo Lindenberg. Das Publikum raste vor Begeisterung, bevor das Duo Pia und Wolfgang den musikalischen Schlussakkord des Abends setzte.
Einstimmung auf die Jubiläumsfeierlichkeiten: Für die Jugendlichen spielte "Sidewalk" im Marmorsaal - einmal mehr Beweis dafür, dass den Roten Husaren der Nachwuchs am Herzen liegt.
Auszug aus der Rhein-Lahn-Zeitung vom 11. September 2006